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Es geht hier nicht wirklich darum, ob Nestlé jetzt der böseste Grosskonzern ist oder nicht - der Film dreht sich halt um Nestlé und deswegen wird jetzt auch Nestlé wegen gewisser wirtschaftslicher Vorgehensweisen an den Pranger gestellt. Ich finde auch, dass Nestlé dazu hätte Stellung nehmen können. Man hat ja das Gespräch gesucht und wurde nicht vorgelassen. Deswegen dem Film Einseitigkeit vorzuwerfen lasse ich aber nicht gelten. Wenn sich ein Gesprächspartner verweigert, arbeitet man halt mit dem was zur Verfügung steht.

 

Der Film dreht sich um das Geschäft mit dem Wasser, so wird er jedenfalls angepriesen. Aber ja...nach 10min dreht er sich nur noch um diese 0.0009% die Nestle damit zu tun hat. IMO verständlich, dass Nestle nicht an einem Film, der schon im Vorhinein tendenziös ist teilnehmen will.

 

Die Hauptfrage ist ja - ist Trinkwasser ein marktrelevantes Produkt? Verarbeitet man zum Beispiel Weizen zu Mehl und dann weiter zu Brot etc. hat man zwar ein Grundnahrungsmittel. Da dieses aber in diversen Verarbeitungsprozessen zu einem neuen Produkt wird und die Bearbeitung seitens einer Firma/Konzern einen Mehrwert schaffen lässt es sich auch verkaufen. Bei reinem, trinkbaren Quellwasser ist das nicht der Fall. Es wird lediglich abgepumpt und in Flaschen gefüllt. Man kauft also etwas was ohnehin da ist nur weil man es jetzt statt aus dem Wasserhahn in einer schicken, meist gekühlten Flasche haben kann :ugly: Eben mit der gleichen Einstellung könnte man frische Meeresluft verkaufen, die man irgendwo abfüllt und in eine smogverhangene Grossstadt liefert.

 

Wie Raphaelo schon geschrieben hat: Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Nur die wenigsten sind in einer so privilegierten Lage, dass sie einfach den Wasserhahn aufdrehen können und Trinkwasser sprudelt heraus. Ohne Trinkwasserverkauf würden ein paar Milliarden Menschen sterben, weil sie dann keinen Zugang zu Wasser hätten. Irgendjemand muss das Wasser aus den Quellen zu den Menschen bringen, oder willst du nur noch dort Menschen, wo es per Zufall eine Trinkwasserquelle hat auf die man einen Brunnen stellen kann und das Wasser ohne Aufbereitung trinken kann?

Sollte die Regierung die Quellen besitzen und das Wasser gratis aufbereiten und in der Bevölkerung verteilen? Die wenigsten Regierungen wären dazu in der Lage (Korruption, Geld, etc. etc.) Ausserdem ist es fraglich ob dies für den Umgang mit einer begrenzten Ressource förderlich wäre...

Sicherlich ist es nicht mit Luft zu vergleichen, zu der jeder Mensch Zugang hat.

 

 

Ich bin übrigens kein Nestle Fan oder so :ugly: Natürlich ist Nestle wie jede andere Firma auch darauf aus, den Profit zu maximieren. Natürlich könnten sie das Wasser günstiger anbieten (ob sie bedeutend viel mehr anbieten können ohne die Quelle auszutrocknen ist fraglich, falls nicht würde dann wohl wieder Angebot und Nachfrage spielen, ein Schwarzmarkt entstehen und die ärmeren Menschen können sich das Wasser wieder nicht leisten). Und natürlich ist die Privatisierung von Wasser nicht die Lösung... Es ist einfach so, dass eine begrenzte Menge Wasser auf einen ständig wachsenden Verbrauch trifft, irgendwas kann da nicht aufgehen.

Hier noch der WEF Open Forum Beitrag dazu:

Brabeck spricht ab Minute 32 und bringt zur Begrenztheit des Wassers ein paar wichtige Punkte (besonders krass: 1 kcal brauch 1 Liter Wasser falls sie von einer Pflanze kommt und 10 Liter Wasser falls sie von Fleisch kommt... geht jetzt nicht um Vegetarismus, sondern darum dass sich mittlerweile auch viele Chinesen und Inder Fleisch leisten können). Brabeck hat als CEO die Aufgabe zur Profitmaximierung, aber dennoch scheint ihm das Thema Wasser auch ausserhalb der Firma ein Anliegen zu sein. Ich glaube es gibt schlimmere Menschen und CEOs, denen man die Fresse polieren sollte, ushan :ugly:

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Nur die wenigsten sind in einer so privilegierten Lage, dass sie einfach den Wasserhahn aufdrehen können und Trinkwasser sprudelt heraus. Ohne Trinkwasserverkauf würden ein paar Milliarden Menschen sterben, weil sie dann keinen Zugang zu Wasser hätten. Irgendjemand muss das Wasser aus den Quellen zu den Menschen bringen, oder willst du nur noch dort Menschen, wo es per Zufall eine Trinkwasserquelle hat auf die man einen Brunnen stellen kann und das Wasser ohne Aufbereitung trinken kann?

 

Stimmt schon. Aber im Film wird halt auch eindrücklich gezeigt, wie Nestlé eben nicht einfach ein Bedürfnis befriedigt, sondern das Bedürfnis erst erschaft, um es anschliessend zu befriedigen. Siehe das Beispiel mit dem Testmarkt von Pure Life in Pakistan. Und vor allem noch die Aussagen des pakistanischen Anwalts, dass man 10 Jahre zuvor überall gratis ein Glas Wasser erhielt und seit Nestlé den lokalen Markt dominiert man für jeden Schluck Wasser bezahlen muss. Natürlich auch, WEIL Nestlé in der eigenen Fabrik abpumpt und aufbereitet und natürlich kein Geld in den Erhalt der bereits bestehenden Wasserleitungen steckt. Warum auch - wenn sie Flaschen verkaufen wiollen.

 

 

Sollte die Regierung die Quellen besitzen und das Wasser gratis aufbereiten und in der Bevölkerung verteilen? Die wenigsten Regierungen wären dazu in der Lage (Korruption, Geld, etc. etc.) Ausserdem ist es fraglich ob dies für den Umgang mit einer begrenzten Ressource förderlich wäre...

Sicherlich ist es nicht mit Luft zu vergleichen, zu der jeder Mensch Zugang hat.

 

Korrupte Regierungen sind ein ganz anderes Problem, klar. Aber auch hier - wer zahlt denn die Bestechungsgelder? Wirtschaftskonzerne mit Wirtschaftsinteressen. Ich will jetzt nicht sagen, dass es Nestlé ist, aber es ist halt auch ein wirtschaftsorientierter Konzern...

 

Und natürlich ist die Privatisierung von Wasser nicht die Lösung... Es ist einfach so, dass eine begrenzte Menge Wasser auf einen ständig wachsenden Verbrauch trifft, irgendwas kann da nicht aufgehen.

Hier noch der WEF Open Forum Beitrag dazu:

Brabeck spricht ab Minute 32 und bringt zur Begrenztheit des Wassers ein paar wichtige Punkte ..... Brabeck hat als CEO die Aufgabe zur Profitmaximierung, aber dennoch scheint ihm das Thema Wasser auch ausserhalb der Firma ein Anliegen zu sein. Ich glaube es gibt schlimmere Menschen und CEOs, denen man die Fresse polieren sollte, ushan :ugly:

 

Die Privatisierung von Wasser scheint aber Brabecks Lösung zu sein. Er erweckt einfach den Anschein als handle er nach folgender Maxime: "Wasser ist knapp und wird knapper. Das heisst in Zukunft wird Wasser begehrter und wertvoller. Wir sichern uns jetzt die Exklusivrechte an so vielen Trinkwasserquellen wie möglich und wer in Zukunft Durst hat kommt halt zu uns." Zugegeben das ist sehr überspitzt formuliert, aber wem wirklich Wasser am Herzen liegt, der verklagt nicht einfach Gemeinden, um sich entsprechendes Grundeigentum unter den Finger zu lassen, der geht nicht in Naturschutzgebiete und Reservate Wasser abpumpen und sorgt sich generell etwas mehr um das ökologische Gleichgewicht als um die Interessen der Aktionäre.

 

Ich würde sehr gerne einigen Menschen die Fresse polieren. Und Brabeck gehört definitiv dazu, sei es auch nur als Stellvertreter für alle rücksichtlosen Nahrungsmittelmultis :ugly:

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Ohne Trinkwasserverkauf würden ein paar Milliarden Menschen sterben, weil sie dann keinen Zugang zu Wasser hätten.
Ja klar :ming:

 

Sollte die Regierung die Quellen besitzen und das Wasser gratis aufbereiten und in der Bevölkerung verteilen? Die wenigsten Regierungen wären dazu in der Lage (Korruption, Geld, etc. etc.) Ausserdem ist es fraglich ob dies für den Umgang mit einer begrenzten Ressource förderlich wäre...
Eine Grundversorgung wäre eigentlich zwingend notwendig. Nur ist es halt in vielen Ländern wirklich so, dass sich die Regierung einen Dreck darum schert...
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  • 2 weeks later...
  • 1 month later...
Ja Gormurr, das ist die Doku - danke dir. Leider konnte ich keinen Stream im Netz finden, mal schauen ob es den auf DvD gibt.

 

Zwar länger her, aber falls du ihn nicht inzwischen schon gefunden und geschaut hats, oder es jemanden anderen interessiert, der Film ist bei ARTE wieder für ein paar Tage schaubar:

 

Amerikas verletzte Seelen - Arte+7

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Heftig...

chasch denn sägä.. ha selber mol e familie kenneglernt wo beidi chind uf medis sind weg adhs und d'eltere beidi als erzieher schaffet..

 

 

do no öpis anders heftigs (has imne andere thread au scho mol postet):

[video=youtube;-HztabrfIO4]

Diese Dokumentation von Frieder Wagner erzählt von einem Kriegsverbrechen: dem Einsatz der Uranmunition im Irak, im Bosnienkrieg und im Kosovo. Diese „Wunderwaffe der Alliierten durchdringt einen feindlichen Panzer wie ein Messer die Butter. Dabei verbrennt das radioaktive Uran, das zudem hochgiftig ist und eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren hat, zu winzigsten Nanopartikelchen. Eingeatmet können sie tödliche Krebstumore verursachen und den genetischen Code aller Lebewesen für viele Generationen deformieren. In den betroffenen Ländern sind dadurch inzwischen ganze Regionen unbewohnbar geworden.
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  • 1 month later...

[spoiler=Spiel mit dem Tod]Naja, so richtig glauben wollte ich das Ganze auch nicht. Selbst für russische Verhältnisse ist so ein Verhalten einfach total irrational. Bzw. Leute, die so veranlagt sind, leben diese Veranlagung in der Regel schon auf andere Weise aus :ugly: Alles in allem war ich mir aber schlussendlich bis zum Ende trotzdem nie so sicher, ob's ein Fake ist oder nicht. Fand die Wirkung der Doku ziemlich gut, auch wenn sie einem nichts neues offenbart.

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[spoiler=Spiel mit dem Tod]Naja, so richtig glauben wollte ich das Ganze auch nicht. Selbst für russische Verhältnisse ist so ein Verhalten einfach total irrational. Bzw. Leute, die so veranlagt sind, leben diese Veranlagung in der Regel schon auf andere Weise aus :ugly: Alles in allem war ich mir aber schlussendlich bis zum Ende trotzdem nie so sicher, ob's ein Fake ist oder nicht. Fand die Wirkung der Doku ziemlich gut, auch wenn sie einem nichts neues offenbart.

 

[spoiler=Spoil]Also bei mir wars halt nicht nur das Thema dass mich ein wenig komisch dünkte, sondern auch Setting, die Figuren, die ganze Machart der Doku... alles hat ziemlich künstlich gewirkt, und der Film nicht wirklich so, wie man es von einer guten Doku erwartet. Irgendwie nicht authentisch oder so. Also es ist jetzt nicht so, dass ich einfach von Beginn an wusste das alles getürkt war, und wäre keine Auflösung gekommen, wäre ich vielleicht auch gar nicht unbedingt darauf gekommen, diese Möglichkeit so überzeugt zu bedenken, aber als die Auflösung kam, war die Überraschung, bzw. der Shock dann einfach doch nicht ganz so gross... also mehr auch eine Unterbewusstseins Geschichte.

 

Zudem hatte ich irgendwie auch bald mal das Gefühl, dass der Protagonist das ganze nicht überleben wird... schon bevor sie überhaupt auf der Kaserne waren, was mir für eine Doku dann doch auch ein bisschen eigenartig vorgekommen ist.

 

PS: D Tatsach dassmer über e Doku in Spoiler redt, isch aber eigentlich für serig wos nonig gseh händ eigetnlich au scho fascht verdächtig gnueg :ugly:

 

bearbeitet von Gormuur
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  • 3 weeks later...

Tolle Dokumentation über die Privatisierung von Wasser.

Fuck you Nestlé!

Hab die mal mit ein paar Freunden gesehen. Kumpel wollte daraufhin alles von Nestlé boykottieren :ugly: Als wir dann mal seinen Schrank und seinen Kühlschrank durchsucht haben und er sehen musste, wieviel er von der Bande konsumiert, hat er sich dann doch anders entschieden :ugly: Aber ja, wirklich sehenswerte Doku, auch wenn man die ganzen 90min am liebsten nur kotzen würde. Doch das ist nur die Spitze des Eisberges. Die EU will jetzt europaweit das Wasser privatisieren. Eine endlose Schweinerei. Siehe dazu:

Yay, lasst die Gemeinden das Wasser an Private verkaufen, nur damit sie sie im selben Atemzug das Wasser wieder zurückkaufen (bzw mieten) können -.- Und was das für die ganze Infrastruktur zu bedeuten hat, sieht man in Frankreich. Durch die Privatisierung entsteht Gewinndruck, was wiederum zum altbekannten Einsparen führt. Mehr Wasser versickert im Erdreich, dank billigen Leitungen, als was überhaupt verwendet wird :genius:

Wenn ich's mir so recht überlege, verdammt schade, ist die Welt im Dezember nicht doch untergangen :ugly:

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Hab die mal mit ein paar Freunden gesehen. Kumpel wollte daraufhin alles von Nestlé boykottieren :ugly: Als wir dann mal seinen Schrank und seinen Kühlschrank durchsucht haben und er sehen musste, wieviel er von der Bande konsumiert, hat er sich dann doch anders entschieden :ugly: Aber ja, wirklich sehenswerte Doku, auch wenn man die ganzen 90min am liebsten nur kotzen würde. Doch das ist nur die Spitze des Eisberges. Die EU will jetzt europaweit das Wasser privatisieren. Eine endlose Schweinerei. Siehe dazu:

Yay, lasst die Gemeinden das Wasser an Private verkaufen, nur damit sie sie im selben Atemzug das Wasser wieder zurückkaufen (bzw mieten) können -.- Und was das für die ganze Infrastruktur zu bedeuten hat, sieht man in Frankreich. Durch die Privatisierung entsteht Gewinndruck, was wiederum zum altbekannten Einsparen führt. Mehr Wasser versickert im Erdreich, dank billigen Leitungen, als was überhaupt verwendet wird :genius:

Wenn ich's mir so recht überlege, verdammt schade, ist die Welt im Dezember nicht doch untergangen :ugly:

 

Ach du Scheisse... langsam wird aber sicher zimlich schwierig zum diä Verantwortlichä überhaupt z entschuldigä, und nä zuägestoh dasses villicht eifach nid besser wüssed... so dumm dasmer meint das sig e gueti Idee chamer jo fascht nid si. Do isch de Leueberger und d Schwizer Poscht jo e schöns Gschichtli dägägä.

 

 

Aber ja, mer chan au unter anderem dim Kumpel dankä sägä... und villicht chaschen frögä öbers sich villicht nid doch nomol andersch will überlegä.

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[video=youtube;Kf3-el-dJAw]http://www.youtube.com/watch?v=Kf3-el-dJAw

 

So Leute sind einfach immer wieder beeindruckend!

Pi auf 22'500 Stellen ohne Fehler, Isländisch in einer Woche mit Gespräch in einer TV-Show... :motherofgusta:

Oder auch der Typ der eine Seite in 8-10 Sekunden liest und sich für immer ans Gelesene erinnert.

 

Schauts mal an.

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